Dieses Jahr ist alles anders. Ich hatte 17 "normale" Weihnachten und mein 18. Weihnachten wird einmal ganz anders sein. Am 7. Dezember ließ ich mich zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres in die Psychiatrie einweisen. Meine Depression hielt mich fest gefangen.
Pfleger, Ärzte, Mitpatienten, zum Großteil kannte ich sie noch. In der Geschlossenen gibt es oft nicht so große Wechsel.
Es war hart wieder dort zu sein, Panikattacken erschütterten den Klinikalltag und ich war nicht stabil als ich ohne Vorwarnung auf die Offene Station verlegt wurde.
Von keinem Ausgang zu vollem Ausgang.
Ärzte Wechsel, Patienten Wechsel.
Nette Patienten, Strickabende, Harry Potter Geschichten, Weihnachtsmarktbesuche, Umarmungen, Weihnachtsmasken.
Es war eine harte Zeit, viele mental breakdowns, aber auch viel Heilung, viel Geborgenheit, Sicherheit, nette Menschen und Wachstum.
Lebkuchen waren mein Nummer 1 Klinikessen.
Es ist nun ein Jahr her. Und dieses Jahr stehen die Aussichten gut auf ein "normales" Weihnachten. Baumschmücken, Plätzchenbacken, die Weihnachtsgeschenke von Zuhause aus bestellen.
Ja, normal eben.
Mein 18. Weihnachten war das unnormalste, dunkelste, aber auch das sicherste und freiste Weihnachten. Es schenkte mir Geborgenheit als mir die Pfleger sagten, ich dürfe mich immer melden, als ich meine Familie besuchen ging. Ich hätte anrufen dürfen. Sogar um 2 Uhr Nacht.
Ich konnte mir selbst zu dem Zeitpunkt die Sicherheit nicht geben. Doch Tag für Tag lerne ich mir selbst Geborgenheit zu schenken.
Wenn ich in das Flackern einer Kerze sehe.
Wenn ich durch eine dunkle mit Straßenlaternen beleuchtete Straße laufe, wenn ich einen gemütlichen Abend mit Punsch verbringe.
Weihnachten ist auch das Fest des Lichts und ich möchte all denen in der Dunkelheit ein kleines Licht anzünden. Denn manchmal kann man nur noch eins tun. Auf die Hoffnung hoffen.
Von L.
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