Schnee fällt sacht auf das Dach der Hütte, in der die Rentiere des Weihnachtsmanns tief und fest schlafen. Nur Alex ist hellwach, blinzelt in die Dunkelheit und schaudert bei dem
Gedanken, dass bald Heiligabend ist.
“Dein erstes Mal, Schatz!”, freuten sich seine Eltern erst gestern. “Wir können es kaum
erwarten, dich den Schlitten ziehen zu sehen!”
Wenn sie doch nur wüssten, dass Alex schreckliche Höhenangst hat! Doch das kann er niemandem erzählen. Alle würden ihn auslachen. Ein Rentier des Weihnachtsmannes kann doch keine Höhenangst haben!
Alex erinnert sich gut an seinen ersten Flug. Alle jubelten ihm zu. Und er fühlte sich frei. Bis
er den Fehler machte, nach unten zu sehen. Der Schock ließ ihn absacken. So hoch! Was,
wenn Alex abstürzen würde?!
Er verlor die Kontrolle und landete kopfüber in einen Haufen Schnee. Alle lachten nur
gutmütig und meinten, Alex würde es schon noch hinbekommen. Doch beim bloßen
Gedanken daran, wieder zu fliegen, bekommt er Bauchschmerzen.
Alex hält es nicht mehr aus. Er steht auf und schleicht sich auf Hufspitzen nach draußen.
Vielleicht, denkt er mutlos, sollte ich einfach weglaufen.
Da entdeckt Alex, dass er nicht allein ist. Ein anderes Rentier steigt immer wieder ein paar
Meter hoch und landet vorsichtig.
“Oh. Hallo”, sagt das andere Rentier verlegen, als es Alex und seinen neugierigen Blick
bemerkt. “Ich, ähm, übe nur, weil … Na ja …”
„Hast du etwa Angst?!“, platzt Alex heraus.
„Ja“, gibt das andere Rentier zu. „Du auch?“
„Ja! Und ich weiß nicht, was ich tun soll…“
“Also, wenn ich ganz ruhig atme und mir immer wieder sage, dass nichts passieren kann, wird
es besser. Wollen wir einfach mal zusammen üben?”
“Klar”, sagt Alex glücklich.
Es ist schön, nicht allein mit der Angst zu sein. Und je länger die beiden zusammen üben,
desto zuversic
htlicher fühlt sich Alex.
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